Berichte

Berichte

   

Newsletter

Bericht über den Besuch vor Ort im Feb./Mrz. 2019

Den vollständigen Bericht inkl. Fotos können Sie hier als PDF Datei herunterladen.
Kindergarten – Childcare Center 
Ausgangssituation
Der Kindergarten liegt in Tondo, Permanent Housing. 21 dieser Häuser wurden 2002 fertiggestellt. Sie wurden finanziert durch die Amerikaner mit dem Ziel den Scavengers (Müllsammlern) eine menschwürdige Bleibe zu ermöglichen. Der philippinische Staat hat diese Wohnungen jedoch an die Familien „verkauft“, vergleichbar mit einem Verkauf auf Rentenbasis mit einer Laufzeit von 25 Jahren. Jede Familie zahlt für die Wohnung einen monatlichen Betrag: 1200 PHP für das Erdgeschoss und für das oberste Geschoss 900 PHP pro Monat.
Die insgesamt 30 Häuser liegen alle an der ehemaligen Müllhalde, die natürlich permanent giftige Gase ausdünstet. In einer 12-15 qm großen Wohnung leben 5-8 Personen, in jedem Haus leben 120 Familien. Es gibt keine sanitären Einrichtungen und kein fließendes Wasser in den Wohnungen.
Bei älteren Bewohnern wurde die Laufzeit auf 10 Jahre verkürzt und der monatliche Beitrag entsprechend erhöht. Die Wohnungen „gehören“ nun den Bewohnern von Smokey Mountain. Da es aber keine Rücklagen gibt, vergammeln die Häuser, denn die Bewohner können sich Reparaturen nicht leisten.
Die Deutsche Oenophilogen Gesellschaft Gemeindienst e.V. hat 2 Klassenräume sowie einen großen überdachten Raum mit Bühne im Gawad Kalinga Building, Permanent Housing Smokey Mountain angemietet (unten: der freistehende Klassenraum).
 
Die Kinder kommen im Alter von 2,5 Jahren in den Kindergarten von Smokey Mountain. Hier dürfen sie maximal 2 Jahren bleiben. Die neue Regelung möchte, dass die Kinder im Anschluss für mindestens 1 Jahr einen staatlichen Kindergarten besuchen. Aus diesem Grunde ist die Entlassung aus dem Kindergarten (Graduation Day) im Alter von 4 – 4,5 Jahren. 
Der Verein zahlt die Gehälter von 3 Erzieherinnen.
 
Die 160 Kindergartenkinder im Alter von 2,5 bis 4,5 Jahre erhalten 3 Mahlzeiten in der Woche, die in Eigenleistung zubereitet werden (Einkauf der Lebensmittel und Zubereitung der Speisen durch die Eltern). Die Kosten hierfür werden vom Verein getragen.

Anlässlich unseres Besuches wurde durch die Kindergartenkinder und Grundschüler (siehe unten), die erst am Nachmittag Unterricht hatten, ein umfangreiches Programm aufgeführt.
 
Eine Gruppe 4jähriger führte den Chicken-Dance vor, im Anschluss an die Veranstaltung gab es Kuchen für alle. Kuchen gibt es sonst nie, darum war der Kuchen die Attraktion. Da die Kleinen nicht wussten, welches der beiden Kuchenstücke sie zuerst essen sollten, bissen sie parallel in beide Kuchenstücke:

Bei den Kindergartenkindern ist zu beobachten, das einige von Ihnen nie lächeln können. Welches Leid sie in den Familien erfahren, ist auch für die Lehrerinnen oft nicht nachvollziehbar. 
Der Großteil der Kinder jedoch sind sehr fröhlich und dankbar. Wie alle Kinder auf der Welt verlieren sie schnell die Angst vor den Fremden, bereits am zweiten Tag wurden wir mit großem Hallo begrüßt.
Die Bedürfnisse der Kinder aus Smokey Mountain beschränken sich auf die wesentlichen Dinge des Lebens, d.h. den täglichen Kampf ums Überlegen. Vorrangig ist der Wunsch jeden Tag mindestens 1 vollwertige Mahlzeit zu haben. Dies ist nicht für alle Familien selbstverständlich, da die Müllsammler den Müll nicht nur nach Wiederverwertbaren durchsuchen, dass verkauft werden kann. Die meisten sammeln auch Fast-Food-Rest aus Müllsäcken, um diese dann zuzubereiten als die berüchtigten „pagpag“ weiterzuverkaufen.
Die Kinder leben alle im Familienverband. Während die Kleinkinder in Kleingruppen betreut werden, sind stets Mütter, Väter oder Großelternteile in der Nähe, um zu helfen.
 
Der Unterricht erfolgt generell im Schichtbetrieb, d.h. es gibt je 2 Gruppen vormittags und 2 Gruppen am Nachmittag.

Graduation Day im Kindergarten
Der Graduation Day ist der offizielle Abschluss des Kindergartens, dieser Tag ist für die ganze Familie von großer Bedeutung. Überstolze Eltern führen die Kleinen in die Versammlungshalle und später auf die Bühne.
 
Es gibt für jedes Kind eine Urkunde, einen Händedruck, Foto mit Begleitperson, einen Aufkleber mit „GRADUATE“ und dann warten auf die besonderen Auszeichnungen.
 
Beim Graduation Day wurden folgende Auszeichnungen pro Gruppe (4 Gruppen) vergeben:
  • Most outstanding student
  • Best in Math
  • Best in English
  • Best in Filipino
  • Best in Writing
  • Most punctual
  • Most behave
  • Most industrious
  • Most cooperative
  • Most neat and clean
  • Most active 

Besuch des Naturkundemuseums und des Spielplatzes
Die Anreise ab Permanent Housing erfolgte mit 3 Bussen. Zunächst einmal hieß es warten, schön brav in der Schlange, bis wir ins Museum durften.

Im Museum gab es erst einmal Erklärungen, alle warteten brav. 
   
Auf dem Spielplatz gab es für alle erst einmal einen kleinen Kuchen, da das Mittagessen auf sich warten ließ, es wurde erst mit 95 Minuten Verspätung geliefert. Nun hieß es „Fütterung der Raubtiere“, bei der Essensausgabe halfen die Schulkinder mit. Es dauerte einige Zeit bis die Kindergartenkinder alle ihr Essen hatten: Reis, Hähnchen, Gemüse & Sauce sowie Mineralwasser und einen Brownie zum Dessert. Das Essen (280 Portionen) wurde von Virma gespendet.
 
Im Anschluss gab es noch Saft, Eis und Kuscheltier. Selbst die älteren Grundschüler stellten sich brav an für ein Kuscheltier, etwas undisziplinierter waren die Kinder bei dem Ruf „ice-cream“.
    
Die Kleinen verlebten den ersten Tag ihres Lebens außerhalb von Tondo. Sie waren überglücklich und dass ein oder andere T-Shirt war sehr mitgenommen.

Wie geht es weiter nach dem Kindergarten?
Die besten Kinder erhalten ein Stipendium. Die Grundschule und die weiterführende Schule sind frei, jedoch müssen die Eltern für nachfolgende Kosten (105 € -150 € pro Kind & Jahr) aufkommen:
  • Schuluniform
  • Schuhe
  • Lernmaterialien (Schultasche, Hefte, Bücher, Stifte)
  • Geld für den öffentlichen Bus
  • Mahlzeiten in der Schule.
Da die Familien im Durchschnitt 3 oder 4 Kinder haben, sind diese Kosten oft nur schwer aufzubringen. Viele Schüler können aus Kostengründen die High School (Klassen 5-10) nicht beenden. Die Gründe hierfür sind vielfältig: Krankheit eines Elternteils, Tod eines Elternteils oder schwere Erkrankung von Geschwistern. Hinzu kommt, dass viele junge Frauen mit 14 oder 15 bereits schwanger werden. Diese Kinder werden als Schulabbrecher in der Statistik geführt.
Wir haben vor Ort mehrere Grundschulen besucht (25 Stipendiaten), hier wurden wir von den Schulleitern empfangen, die uns mitteilten, dass die von uns geförderten Kinder Klassenbeste seien. Der Besuch der Sponsoren war auch für die Kinder wichtig, denn so waren sie zum ersten Mal in ihrem schulischen Alltag keine Außenseiter, sondern VIPs.
Die Schüler müssen einen Punktedurchschnitt von > 92 % erreichen, um auch ein weiteres Jahr gefördert zu werden. Sollten die Kinder dies nicht erreichen, erlischt die Förderung.
Dies mag auf den ersten Blick hart erscheinen, aber wenn die Förderung an keine Bedingungen geknüpft ist, werden die Kinder von den Eltern nach der Schule zur Arbeit eingeteilt und dürfen nicht lernen. Die Erfahrungen seit 2012 zeigen, dass diese strenge Handhabung Wirkung zeigt, alle Schüler sind überdurchschnittlich gut.
 
Insgesamt sponsern die Deutsche Oenophilogen Gesellschaft Gemeindienst e.V. und die Stiftung IN-VINO-CARITAS 70 Schüler-Stipendien pro Jahr.

Unter den Schulabbrechern sind auch alle die jungen Frauen, die zur Krankenpflegehelferin ausgebildet werden.

Was passiert mit Ihren Spenden?

Die Kosten für Verwaltung liegen im Durchschnitt unter 1,5 % des Spendenaufkommens (Stand Dezember 2017, gerechnet seit Gründung der Deutschen Oenophilogen Gesellschaft Gemeindienst e.V. im Juli 2003).

Somit kommen Ihre Spenden zu 98,5 % bei den Betroffenen an!

Seit 2012 jedoch haben wir eine junge Dame eingestellt, die selbst die Förderprogramme durchlaufen und erfolgreich ihren Bachelor gemacht hat: Jennifer Briones Lusung.

Sie koordiniert alles vor Ort, überwacht den Spendeneinsatz und dokumentiert ihn durch Belege, Fotos, Berichte etc. Sie erhält dafür knapp 190 € im Monat inkl. Telefon- und Internetkosten.

Bericht aus Manila

Das RTL Fernsehteam war am 22. und 23. Januar 2009 vor Ort.
RTL Moderatorin Janine Steeger und ihr Team berichten über die Lebenssituation der Kinder von Smokey Mountain.

Glühweinstand mit RTL Moderatorin Janine Steeger

Am Samstag, dem 6. Dezember 2008 half RTL Moderatorin Janine Steeger dem Verein beim Verkauf von Glühwein, selbstgebackenen Kuchen und philippinischer Suppe in der Fußgängerzone von Oberhausen-Sterkrade.

Der Erlös war für das Schulbauprojekt in Manila bestimmt.

Weitere Berichte zum Download (PDF)

Share by: